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Was ist der Unterschied zwischen deutschem und türkischem Döner?

Klaus-Dieter Scholz
Klaus-Dieter Scholz
2025-06-15 14:41:52
Anzahl der Antworten: 4
Die Soße im Kebab-Fladen war nicht die einzige Überraschung. Auch Zwiebeln packt kein „Usta“ (Meister) in der Türkei in den Döner zum Mitnehmen. Und niemals würde er das Fleisch mit einem elektrischen Schneidegerät vom Drehspieß schaben. Der türkische Döner to go heißt „ekmek arasi döner“, wörtlich übersetzt: „Döner zwischen Brot“. Der Mitnehm-Döner à la Turka besticht durch eine nonchalante Anti-Schnickschnack-Haltung: mageres Dönerfleisch, zumeist Lamm mit ein wenig Hammel, köstlich nach saftigem Fleisch und wenig beigemengter Würze schmeckend. Dazu ein bisschen Kraut, eingelegte, leicht säuerliche Gurkenscheiben, eine Tomatenscheibe und – nicht zu vergessen – drei, vier Pommes-Stifte (!) im nur handtellergroßen Fladen-Paket. Im Vergleich dazu kommt der deutsche Döner – mit tendenziell fettigem, völlig überwürztem Fleisch plus Knofi-Mayo-Soße obendrauf – einer Bratwurst mit Remoulade gleich. Wenn Ihr demnächst an einer der bundesweit etwa 15.000 Dönerbuden „einmal mit viel Scharf und viel Soße“ bestellt, freut Euch gerne weiterhin an der gewohnten Rindfleisch-Knoblauch-Zwiebel-Geschmacksexplosion in Eurem Mund. Glaubt aber nicht, dass Ihr da gerade eine türkische Spezialität oder einen „Kultur-Snack“ verspeist. Es ist und bleibt ein an den deutschen Durchschnitts-Gaumen angepasstes Plagiat!
Hans-Werner Schumann
Hans-Werner Schumann
2025-06-06 07:58:40
Anzahl der Antworten: 4
Der Döner ist deutsch. In der Türkei habe es das Kebab-Fleisch vom Spieß früher nur einmal die Woche gegeben - im Palast und bei den feinen Leuten als Delikatesse auf dem Teller. Aber erst mit einem Update, der deutschen Version, sag ich mal, hat sich der Döner mit der Zeit durchgesetzt. So sei das Kebab schließlich auch in der Türkei im Fladenbrot als Döner gelandet.