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Warum streiten sich die Türkei und Deutschland um den Döner Kebab?

Cäcilie Ahrens
Cäcilie Ahrens
2025-06-16 21:48:59
Anzahl der Antworten: 7
Mit einiger Verwunderung habe man den von der Türkei bei der EU gestellten Antrag auf Schutz des Döner Kebab als „garantiert traditionelle Spezialität“ zur Kenntnis genommen und Widerspruch eingelegt. Denn würde sich die Türkei durchsetzen, könnten hiesige Döner-Buden nur noch „Drehspieß-Schabefleisch“ verkaufen, was eklige und geschäftsschädigende Assoziationen mit Küchenschaben auslösen dürfte. Deshalb führt Berlin bei der EU auch an, dass Döner hierzulande nicht nur beliebt sei, „sondern für viele Bürger eine einträgliche Einnahmequelle“. Prompt folgte aus Ankara der Vorwurf kultureller Aneignung und des Spezialitäten-Gepansches: Deutsche Döner dürfen auch Kalb- und Putenfleisch enthalten – das sei gegen Ankaras Reinheitsgebot. Worauf das Agrarministerium betont, dass türkische Vorgaben „nicht den Standards deutscher Gastronomie“ entsprechen.
Mark Weiß
Mark Weiß
2025-06-06 10:25:30
Anzahl der Antworten: 5
Die Türkei will das Gericht auf der EU-Liste der „garantiert traditionellen Spezialitäten“ sehen, konkret geht es um die Rezeptur. Deutschland bangt um „seinen“ Döner. Einige deutsche Medien hatten in den letzten Monaten Befürchtungen geäußert, eine Entscheidung zugunsten der türkischen Seite könnte das Ende des Döner in seiner bisherigen Form bedeuten. Die Folge wäre, dass das Gericht nur noch nach einem Rezept und mit bestimmten Zutaten angeboten werden darf. Sollte der Antrag angenommen werden, dürfte das in Deutschland (ähnlich wie in Österreich) übliche Fleisch von Kalb, Jungrind und Pute nicht mehr verwendet werden, soll das Endprodukt als Döner verkauft werden. Aus Sicht der UDOFED hat Döner nämlich aus Fleisch von mindestens 16 Monate alten Rindern oder Keulen- und/oder Rückenfleisch von mindestens sechs Monate alten Schafen zu bestehen. Der Döner gehört zu Deutschland. Wie er hier zubereitet und gegessen wird, sollte jeder selbst entscheiden dürfen.
John Burkhardt
John Burkhardt
2025-05-29 21:31:46
Anzahl der Antworten: 4
Die Türkei möchte, dass der „Döner Kebab“ von der EU als „garantiert traditionelle Spezialität“ anerkannt wird. Ein Antrag der Türkei auf die Anerkennung des Gerichts „Döner Kebab“ als „garantiert traditionelle Spezialität“ durch die Europäische Union stößt in Berlin auf Ablehnung. Die türkischen Vorgaben entsprächen nicht den Standards der deutschen Gastronomie, ein solcher Eintrag hätte daher „enorme“ wirtschaftliche Auswirkungen. In dem türkischen Antrag wird unter anderem die Verwendung von Kalb- und Jungrindfleisch sowie von Putenfleisch ausgeschlossen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium ausführte. In Deutschland sei dies jedoch üblich und so auch in den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse des Deutschen Lebensmittelbuches für die Produktbezeichnung „Döner Kebab“ beschrieben. „Bei Annahme des unveränderten Antrags aus der Türkei wäre ein Eingriff in den deutschen Markt mit spürbaren wirtschaftlichen Auswirkungen zu erwarten“, erklärte das Ministerium. Döner, wie er in Deutschland hergestellt und verkauft wird, sei „nicht nur eine sehr beliebte Speise, sondern für viele Bürgerinnen und Bürger unseres Landes auch eine einträgliche Einnahmequelle“.
Christa Huber
Christa Huber
2025-05-29 15:29:07
Anzahl der Antworten: 5
Die deutschen Hersteller haben einen Streit ausgelöst, indem sie gegen einen türkischen Antrag auf Gewährung eines Sonderstatus für Döner Kebab auf EU-Ebene Einspruch eingelegt haben. Zwei Quellen, die dem Thema nahe stehen, sagten Euronews, dass das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit Sitz in Bonn Einspruch gegen den türkischen türkischen Antrag eingelegt hat. Diese im Antrag genannten technischen Details sind wahrscheinlich der Grund für die Spannungen zwischen deutschen und türkischen Erzeugern über die Art und Weise, wie Deutschlands beliebtestes Gericht hergestellt wird.